Gernand. 1222-1241

  • Krabbo, H., Die brandenburgische Bischofswahl im Jahre 1221 (Forsch. z. br. u. pr. Gesch. XVII 1-20, dazu im selben Bande Sitz.-Ber. S. 105).
  • Krabbo, H., Gernand vor seiner Ernennung zum Bischof von Brandenburg (1222) (Jb. f. Brand. K. G. II/III 1-9).

1200 Mai 25 ist der mag. G. als Abgesandter des gebannten Erzbischofs Ludolf von Magdeburg in Rom (Potth. 2517). Febr. 25 des folgenden Jahres als Stiftsherr von St. Nikolaus in Magdeburg Abgesandter seines ehemaligen Schülers (MGH. SS. XXV 485), des Magdeburger Elekten Albrecht, in Rom (UB d. Kl. U. L. Frauen 81 Nr. 84); Juni 23 vom Papst nach Magdeburg zurückgesandt (Potth. 2825). Nach 1207 Mz. 10 erhält G. auf Grund eines päpstlichen Mandats an Erzbischof und Domkapitel ein Kanonikat im Magdeburger Domkapitel (Potth. 3039, 3040, 3041; Regg. archiepp. Magd. II 124 Nr. 296), 1211 Apr. 27 ist er Archidiakon der Magdeburger Kirche (Regg. archiepp. Magd. II 171 Nr. 388), erhält bald darauf propter morum et scientiae elegantiam das Dekanat des Domstifts (MGH. SS. XXV 485), als Dekan belegt 1212 Mz. 21 bis 1221 Nov. 9 (Regg. archiepp. Magd. II 183 Nr. 410, 299 Nr. 645). Ende Sept. bricht Erzbischof Albrecht in Begleitung G.s nach Italien auf, wo 1222 Mai 17 oder kurz zuvor in Alatri die Ernennung Gs. zum Bischof von Brandenburg erfolgt, nachdem der Papst kraft Devolutionsrechts die zwiespältigen Wahlen Wichmanns von Arnstein und Ludolfs von Schwanebeck kassiert hat. Die Weihe erfolgt in Alatri durch Erzbischof Albrecht (MGH. SS. XIV 420) 1222 Mai 29. Im Frühjahr 1224 kehrt G. aus Italien zurück und übernimmt seine Diözese (vgl. Forsch. z. br. u. pr. Gesch. XVII 16-18).

1225 Okt. 1 wird er von dem päpstlichen Legaten Konrad zum Visitator des Klosters auf dem Lauterberge bestellt (Chron. Montis sereni MGH. SS. XXIII 223). G.s bedeutendstes Werk während seines Pontifikates war die Beilegung des Zehntenstreites mit den Markgrafen durch den beide Teile befriedigenden Vergleich vom 28. Okt. 1237 (darüber vgl. Sello in Forsch. z. br. u. pr. Gesch. V 545-548, Curschmann, Diöz. Brand. 337-343). Nach Bothonis Chron. (Leibniz, SS. rer. Brunsvic. III 364) soll er 1239 von dem Bischof von Havelberg gefangen genommen sein. Über dieses Ereignis ist nichts Näheres bekannt geworden. G. starb nach der Brand. Bischofschronik 1241 Dez. 14 (MGH. SS. XXV 485 f.). Die Chronik sagt von ihm: „Fuit enim homo mundus, dulcis, affabilis, studiosus et disciplinatus, adeo ut et ipsi filii nobilium mitterentur ad eum disciplina et moribus imbuedi. Cotidie pauperes et scolares ad mensam coram se posuit comedentes 66 (ebd.).

Siegel: spitzoval, im Siegelfelde der stehende Bischof, in der Rechten einen Kreuzstab in der Linken den Krummstab. Umschrift: † GERNANDVS DEI GRA BRANDEBVRGEN EPC (Abb. in Kunstdenkm. II 3 Taf. III Nr. 1).

In: Abb, Gustav /Wentz, Gottfried, Das Bistum Brandenburg 1 (Germania Sacra A. F. Abt. 1), Berlin 1929, S. 30-31


Detailinformationen im Digitalen Personenregister der Germania Sacra: „Gernand“ (GSN: 059-01172-001), in: Germania Sacra,http://personendatenbank.germania-sacra.de/index/person/291417 (Abgerufen:04.05.2015)


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