Dietrich III. von Stechow. 1459–1472

  • v. d. Hagen, Th. Ph., Hist.-geneal. Beschreibung des alt-Adelichen u. z. T. Freiherrl. Geschlechts derer von Stechow (Berlin 1764) 8-10.

Zuvor Dompropst von Brandenburg s. S. 118. Vom Kurfürsten zum Bischof nominiert (A VIII 417 Nr. 462), vom Papst bestätigt 1459 April 27 (Eubel II 123), geweiht von Erzbischof Friedrich von Beichlingen (Chron. Magd. bei Meibom, Rer. Gei m. II 359, Gesta archiepp. Magd. MGH. SS. XIV 466, 475), Tag der Krönung im Dom zu Brandenburg 1459 Juli 8 (34./35.) Jbr. ü. d. Rist. Ver. z. Brand. [1904] 91).

Als kurfürstlicher Rat nahm er an den Kämpfen gegen das Herzogtum Stettin teil; 1469 Jan. 3 dispensiert Papst Paul II. den Bischof von der Irregularität, die dieser sich durch seine Beteiligung an dem pommerschen Feldzuge glaubte zugezogen zu haben (Vat. Arch. Regg. Lat. 681 f. 45). Nach Abdankung Friedrichs II. Mai 1470 zum Statthalter der Mark in Aus­sicht genommen (Priebatsch, Pol. ‚Corr. Albrecht Achill. I 122 Nr. 40). Im ersten Jahre seines Pontifikats ließ er eine Matrikel des Bistums nach den Sedes aufnehmen (A VIII 418 ff.). Publizierte auf der Synode in Brandenburg 1463 Mai 11 das Statut: De termino deserviendi corpus bene­ ficii; de beneficiato defuncto, cui cedant fructus; de habenda portione in curatis et solutione debitorum; de testamentis ordinandis; de executoribus testamenti; de decedentibus ab intestato; de in excommunicatione dece­ dentibus, ferner auf der 1465 Juli 5 in der Berliner Marienkirche be­gonnenen und später in den Dom zu Brandenburg verlegten Synode das Statut: De non visitandum tabernas et bibitione adequales et de statuto matronarum; de interdicto et cessatione; de decimis modialibus. Außerdem sind 3 Statuten erhalten, die der Bischof in den Jahren 1465, 1470 und 1471 anläßlich von Visitationen erließ, sie handeln: De benedictione episcopi postulanda; de mandatis perigrinis; de suspectis famulabus sacerdotum; de celebratione diei dominice etc. (Anh. zum Breviarium diocesis Brand. im Märk. Provinzialmuseum). Eine Sabbatordnung des Bischofs von 1471 Sept. 30 druckt Doebner aus einer Hildesheimer Abschrift in Forsch. z. br. u. pr. Gesch. VIII 620-623 ab. (dazu Tschirch in 29./30. Jbr. ü. d. Rist. Ver. z. Brand. [1898] 113-114). Die Ordnung ist auch in einem verlorenen Kodex der Kapitelsbibliothek enthalten.

Urkundet zuletzt 1472 Jan. 31 (A VIII 431 Nr. 476). Todestag nicht bekannt; begraben in Ziesar. Der Grabstein ist später zu baulichen Zwecken verwandt worden und 1880 wieder aufgefunden. Er befindet sich heute in der Schloßkapelle zu Ziesar. Die Legende des Steins ist arg verstümmelt, eine stehende Bischofsfigur und das Stechowsche Familienwappen noch gut erkennbar.

Siegel: 1. Hauptsiegel, spitzoval, rotes Wachs, im Siegelfelde der Bischof sitzend unter gotischem Baldachin, die Rechte erhoben, in der Linken Krummstab; über der Baldachindecke die Heiligen Petrus und Paulus, zur Rechten des Bischofs unter einer Mitra das Stiftswappen, zur Linken unter Turnierhelm Familienwappen. Umschrift auf geschwungenem Spruchband in gotischer Minuskel: ·: Sigillu · theod›ici ·epi – ecce · br-an-d‘bu‘gesis (Abb. in Kunstdenkm. II 3, XXXI Abb. XXIII).

  1. Sekretsiegel, rund, im Siegelfelde das Stiftswappen unter der Mitra. Umschrift in gotischer Minuskel: † Sigillum: theoderici: epi: ecclesi<‘: brandeburgensis: (Abb. ebd. Taf. VI Nr. 5).

In: Abb, Gustav /Wentz, Gottfried, Das Bistum Brandenburg 1 (Germania Sacra A. F. Abt. 1), Berlin 1929, S. 49-50.


Detailinformationen im digitalen Personenregister der Germania Sacra: „Dietrich III. von Stechow“ (GSN: 063-00320-001), in: Germania Sacra, http://personendatenbank.germania-sacra.de/index/gsn/063-00320-001 (Abgerufen: 28.04.2015).


Beziehungen zu anderen Personen:


Send to Kindle
No tags for this post.