Dietrich II. von der Schulenburg. 1365-1393

  • Danneil, Das Geschlecht der von der Schulenburg (Salzwedel 1847) II 310-316.
  • Schwarze in Allg. deutsche Biogr. V (1877) 175-176.
  • Schmidt, Georg, Das Geschlecht von der Schulenburg (Beetzendorf 1899) II 37-41. Köhler, Dietrich v. Schulenburg, Bischof v. Brandenburg (Hall. Diss. 1911).

Vor seiner Wahl zum Bischof Domherr und Dompropst von Brandenburg s. S. 116. Vom Kapitel gewählt nach 1365 Jan. 11 (A X 127 Nr. 16). Der Papst hebt die domkapitularische Wahl auf, providiert aber den Elekten 1365 Aug. 20 (Eubel I2 144).

Konservator des Kapitels von Halberstadt 1369 Mai 18 (Schmidt, Päpstl. Urk. u. Regg. II 234 Nr. 852) und des Kapitels St. Nicolai in Stendal (Meckl. UB. XVIII 265 Nr. 10421), vor 1370 Jan. 30 iudex a sede apostolica delegatus in dem Streit des Bischofs Heinrich von Schleswig gegen Stadt und Diözese Bremen (Brem. UB. III Nr. 446, 451, 513, 596). Auf der Diözesansynode von 1380 Mz. 7 erfolgt durch ihn die Kodifizierung der Synodalstatuten (A VIII 324-330, s. a. Sammelbuch des Domherrn Heinrich Gotzke, Rose, Lat. Hss. II 2 Nr. 831.). Weitere Synodalstatuten von ihm sind: De pena sinodalium statutorum und De pena ebriosorum clericorum (Anh. zum Breviarium diocesis Brand. im Märk. Provinzialmuseum).

Die zu Zeiten der wittelsbachischen Herrschaft errungene politische Machtstellung des Bischofs zertrümmerte der Übergang der Mark an die böhmisch-luxemburgische Krone. 1376 erscheint D. als consiliarius des Kaisers, 1383/84 als consiliarius des Markgrafen Siegmund. In dieser Beamtenstellung des Bischofs liegt der allmähliche Übergang des reichsunmittelbaren Bistums in ein landsässiges Stift vorgedeutet (vgl. hierzu im bes. die Diss. Köhlers ).

† 1393 Apr. 26 nach schwerer Krankheit (D 24), □ im Dom (Grab­stein dortselbst, abgebildet Kunstdenkm. II 3 Taf. 59, s. a. Forsch. z. br. u. pr. Gesch. V 532).

Siegel: 1. Hauptsiegel, rund, im Siegelfelde der Bischof sitzend unter gotischem Baldachin, die Rechte erhoben, in der Linken Krummstab, zu Seiten des Thrones je ein knieender Knabe; über dem Schoß des Bischofs wird von den Knaben ein Tuch an den Enden gehalten; oben rechts neben dem Haupte des Siegelführers das Stiftswappen, links das Familienwappen. Umschrift: S · THIDERICI ·DEI · GRA -·EPI ·ECCI‘ BRADEBORG‘·(Abb. bei Voßberg, Siegel d. Mark Brand. II B 3 Nr. 7).

2. Sekretsiegel, rund, im Siegelfelde die Stiftsheiligen stehend, rechts Paulus, links Petrus, zu ihren Füßen rechts Familien-, links Stiftswappen. Umschrift: † SECRT THIDERI E-I BRANDENBORGENS‘ (Abb. a. a. O. Nr. 8).

 

In: Abb, Gustav /Wentz, Gottfried, Das Bistum Brandenburg 1 (Germania Sacra A. F. Abt. 1), Berlin 1929, S. 40-41.


Detailinformationen im digitalen Personenregister der Germania Sacra: „Dietrich II. von der Schulenburg“ (GSN: 002-03626-003), in: Germania Sacra, http://personendatenbank.germania-sacra.de/index/gsn/002-03626-003 (Abgerufen: 28.04.2015).


Joachim von Bredow (1441–1507), Bischof von Brandenburg, Holzschnitt im Meßbuch des Bistums Brandenburg um 1480 (GHdA, Band 76, 1981) [Public domain], via Wikimedia Commons from Wikimedia Commons

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